Nun hat man die Syrer eingeladen, denn auch mit dem kleinen Bruder der iranischen Ayatollahs versteht man sich blendend. Dass man in Syrien gerade damit beschäftigt ist, die von Israel zerstörten Nuklearanlagen wieder in Ordnung zu bringen, stört man sich genauso wenig, wie an den Waffenlieferungen an die Hisbollah. Schließlich handelt es sich um spanische UNO-Soldaten, die von syrischen Roadsidebombs ermordet und nicht um "unsere" Jungs von der Bundeswehr. Und darüber, dass die Syrer einen Krieg gegen Israel führen, sorgt sich in Deutschland ohnehin niemand. Juden konnte man hierzulande schließlich noch nie leiden.
Trotzdem hat man Angst, die Vereingten Staaten könnten sich darüber ärgern, dass die Deutschen ihnen in ihren War on Terror hineinreden und deshalb führt man den syrisch-deutschen Dialog unter dem Vorwand, die Syrer aus dem Bündnis mit dem Iran zu "lösen":
Der syrische Außenminister Walid al-Mualem wird möglicherweise zu Gesprächen über den Nahost-Friedensprozess nach Deutschland kommen.Wie die Deutschen die Syrer aus ihrer Allianz mit dem Iran herauslösen wollen, erklären sie nicht. Offenbar soll sich der Bruch mit dem Iran von selbst herstellen, wenn man Diktator Assad nur in die "Friedensbemühungen" mit einbezieht. Dass man die Syrer in ihrem Terrorkurs dadurch bestätigen könnte, kommt hierzulande niemand in den Sinn. Damaskus liefert nun schon seit Jahren Waffen an die Hisbollah, kauft vermutlich Rohstoffe für Nuklearwaffen aus Nordkorea und ruft in regelmäßigen Abständen zur Zerstörung Israels auf, aber die Deutschen laden sie mit großem Pomp nach Berlin ein. Schöner kann die Bundesregierung gar nicht sagen: "Gut gemacht, Jungs. Bei uns wird Judenmord und Nuklearterror noch honoriert!"Es gebe Planungen für einen Besuch Mualems, erklärte das Auswärtige Amt am Montag in Berlin. Ob der Besuch zustande komme, sei aber noch nicht klar. Deutschland habe immer die Bedeutung der regionalen Mächte für den Friedensprozess im Nahen Osten betont, und Syrien spiele hier mit anderen Staaten eine Schlüsselrolle. Gemeinsam solle ausgelotet werden, wie weit die Bereitschaft des Landes gehe, hier einen konstruktiven Beitrag zu leisten. Ein anderes Thema sei die Lage im Libanon.
Syrien hatte Ende November bereits am Nahost-Gipfel in Annapolis in den USA teilgenommen. Damit endete eine politische Eiszeit zwischen beiden Staaten: Früher hatten die USA Kontakte mit Syrien abgelehnt, das sie als Unterstützer des Terrorismus kritisieren. Auch innerhalb der internationalen Gemeinschaft war der Umgang mit Syrien lange umstritten. Die USA, Israel und mehrere europäische Staaten beobachteten die deutschen Versuche, Syrien in die Friedensbemühungen einzubeziehen, lange ablehnend. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier will das Land aus seiner Allianz mit dem Iran lösen, der wegen seines umstrittenen Atomprogramms weiter isoliert werden soll.
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