1/25/2008

Die Expansion von Gazastan

Bei den Freunden der offenen Gesellschaft findet sich ein Beitrag über die Situation in Gaza und die Machtübernahme der Hamas in einem Teil von Ägypten, in dem die aktuelle Kriegsführung der Palästinenser erklärt wird. Der Aufruf der Hamas, demnächst würden eine halbe millionen Palästinenser die Grenze nach Israel überqueren, um sich "ihr" Land zurückzuholen, wird von Daniel Fallenstein wie folgt kommentiert:
Was neu ist, gewissermassen eine nie dagewesene Innovation in der Kriegführung, ist der massierte Einsatz von großen Mengen Zivilisten als Angriffswaffen um Räume einzunehmen, wie man es in bereits in Ägypten sehen kann.

Dass die Hamas mit dieser Grenzüberschreitung (pun unintended) bewusst jede noch verbliebene Trennung zwischen Zivilbevölkerung, Kampfmittel und Kombattanten aufgehoben hat, kann nicht oft genug betont werden.

Die Aufhebung der Trennung zwischen Zivilbevölkerung und Kombattanten ist eines der wesentlichen Ziele der Dschihadisten. Jeder einzelne Gläubige ist in den Augen von Hamas und Konsorten dazu verpflichtet für die Verteidigung des Islam gegen eine vermeintliche Weltverschwörung der "Juden und Kreuzfahrer" zu kämpfen. Da der Islam alle gesellschaftlichen und individuellen Bereiche regelt, werden alle Muslime unterschiedslos zu Soldaten Allahs gemacht. Der Suicidebomber wird ebenso als Kämpfer des Islam betrachtet, für den die von Fallenstein benannte Trennung zwischen Zivilbevölkerung und Militär nicht gilt, wie die palästinensischen Steinewerfer, die Kämpfer der Hisbollah und die Hamastreuen Massen in Gaza. Darin spiegelt sich die Einheit der Ummah, die sowohl von den Muslimbrüdern, als auch von allen anderen islamistischen Spinnern angestrebt wird.

Fallenstein hat recht, dass es sich hier um einen neuen Ausdruck dieses Denkens handelt. Es ist in der Tat noch nicht vorgekommen, dass der islamische Dschihad in dieser Art geführt wurde. Allerdings geht es hier um die Art und Weise, in der die muslimischen Massen hier eingesetzt werden und nicht um ihr kriegerisches Auftreten insgesamt. Das beste Beispiel für das Auftreten solcher Menschenmengen im islamischen Dschihad, ist die Islamische Revolution im Iran, die ohne eine solche Massenbeteiligung, nicht hätte durchgeführt werden können.

Dass sich Hamastan nun dank des Einsatzes seiner Bevölkerung auch auf einen Teil Ägyptens ausgedehnt hat, führt nocheinmal vor Augen, wie sehr sich der islamische Irrsinn in Gaza schon durchgesetzt hat. Israel wird sich zwar gegen die palästinensischen Dschihadisten verteidigen können, aber der Palästinenserstaat in Gaza stellt immer mehr ein ernsthaftes Problem dar. Wenn man bedenkt, dass es sich bei der Hamas um einen Verbündeten des Iran handelt, der darüber hinaus jeden Tag kräftig Raketen nach Sderot schickt, wird klar, dass hier ein viel breiter angelegter Krieg gegen Israel geführt wird, als es möglicher Weise den Anschein hat.

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