1/04/2008

Hamas in Hofgeismar

Bei der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft hält man es mit der Hamas. Deshalb hat man sich die Vereinsfarben Schwarz-Rot-Gold-Grün gegeben. Das sieht nicht nur aus, wie ein Testbild im Fernsehen, sondern soll zum Ausdruck bringen, dass man sich nicht mit irgendwelchen Palästinensern solidarisch zeigen möchte, sondern dass man sich als Freundschaftsclub für die islamischen Terroristen im Gazastreifen versteht. Diese kann man nämlich von den übrigen Palästinensern dadurch unterscheiden, dass sie mit grünen Fahnen herumrennen: Grün, so will es die Tradition, ist die Farbe des Islam, der Religion, auf den die Hamas ihren Antisemitismus stützt.

Pünktlich zum 60. Jahrestag der Staatsgründung Israels hat man in der Evangelischen Akademie Hofgeismar beschlossen, gemeinsam mit den Freunden von der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft , die "Palästinafrage" zu lösen. Deshalb veranstaltet man gemeinsam eine Tagung, die erklären soll, weshalb der Staat Israel die Ausgeburt des Bösen ist: "Die Entstehung des jüdischen Staates, die durch die Schrecken des Holocausts begünstigt wurde, wurde zu einem Desaster fürs palästinensische Volk. Eine Mehrheit wurde über Nacht zu Flüchtlingen."

Gerade am Geburtstag Israels soll darauf hingewiesen werden, dass die Gründung des jüdischen Staates doch eigentlich die große Nakba gewesen sei, die große Katastrophe und dass es dieses Ereignis war, das die Deutschen dazu veranlasst hat, alle möglichen Solidaritätsvereine für palästinensische Antisemiten zu gründen.

Gleich zu Beginn der Tagung erklärt Udo Steinbach, der sich nebenbei einen Namen damit gemacht hat, die Zweite Terrorintifada mit dem Aufstand im Warschauer Ghetto zu vergleichen, weshalb die "Staatlichkeit Israels" mit der "Palästinafrage" verknüpft sei. Es ist nicht schwer, den Vortrag von Steinbach - ohne ihn gehört zu haben - in einem Satz zusammenzufassen: "Ohne Juden kein palästinensisches Leid".

Diese Überzeugung wird den Besuchern der Tagung in Hofgeismar immer wieder aufs Neue in den Kopf gehämmert, denn man hat es darauf abgesehen zu erklären, weshalb es den Palästinensern seit 60 Jahren schlecht geht: "60 Jahre Nakbeh - 60 Jahre palästinensische Flüchtlinge" ist zum Beispiel das Thema des Vortrages von Souheil El-Natour, dem Sprecher für die palästinensischen Terroristen von der DFLP, der hier einfach als "Schriftsteller, Journalist, Jurist" aus Beirut vorgestellt wird.

Die Palästinenser leben nicht etwa deshalb seit 60 Jahren in "Flüchtlingslagern", weil sie nichts besseres zu tun haben, als sich in Gruppen wie der PFLP, DFLP, NFPD, Fatah, Hamas und wie sie alle heißen zu organisieren, behauptet man in Hofgeismar, sondern wegen der großen Katastrophe, die seit 60 Jahren andauert, der Staatsgründung Israels.

Um deutlich zu machen, was für schlimme Leute die Juden sind, hat man Moshe Zimmermann aus Jerusalem eingeladen. Der soll erklären, was es mit der "unheimlichen Alianz" zwischen "Nationalismus, Fundamentalismus und Macht" auf sich hat, ein Titel, der nur ein Euphemismus für die vielbeschworene "Weltverschwörung der Siedler und Nationalisten in Israel" sein kann, denn wie wir alle wissen, sind die Palästinenser ja seit 60 Jahren machtlose Opfer.

Es ist merkwürdig, dass auch bei einer solchen Konferenz davon gesprochen wird, es gäbe "mindestens zwei verschiedene Wahrheiten im israelisch-palästinensischen Konflikt". Vermutlich meinen die Veranstalter nicht, wie im üblichen deutschen Gutsprech, die israelische und die "palästinensische" Sichtweise, sondern die "Wahrheit" der PLO und die "Wahrheit" der Hamas. Nur so kann man sich erklären, dass man sich darin einig ist, dass die "Lösung der Palästinafrage" von Israel und nicht von den Palästinensern selbst abhängig sei. So entpuppt sich die "Palästinafrage" dann als Neuformulierung der "Judenfrage". Aber was will man auch anderes erwarten von verrückten Evangelikalen und der Deutschland-Hamastanischen Freundschaftsgesellschaft.

Glücklicher Weise können solche Spinner nichts daran ändern, dass der israelische Staat seinen 60. Geburtstag feiert. Und genau das ist das besondere am jüdischen Staat: Dass er sich so viele Jahre lang gegen seine Feinde behaupten konnte. Deshalb: Happy Birthday Israel!

(Via Achse des Guten)

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