1/19/2008

Das Menschenrecht beleidigen zu dürfen

Im Oktober des letzten Jahres veröffentlichte Mark Steyn einen Auszug aus seinem Buch America Alone: The End of the World as we Know It im kanadischen Magazin Maclean's. Daraufhin beschwerten sich der Islamische Kongress und ein paar Jurastudenten gleich bei drei Menschenrechtsorganisationen, weil der Text von Steyn sie verletzen würde. Wie das mit solchen Gefühlen, wie dem Beleidigtsein nun einmal ist, handelt es sich da natürlich um ein sehr subjektives Befinden, das noch lange nichts mit dem Verletzen von Menschenrechten zu tun hat. Aber als Muslim, fühlt man sich fast immer und überall beleidigt und betrachtet die eigene Kränkung als so schwerwiegend, dass sie Ursache eines Kapitalverbrechens sein muss. Und da man es als Muslim mit der Scharia hält, erhebt man dann so schöne Forderungen, wie "Behead those who insult Islam" oder "Zionist's you will pay mushroom cloud is on its way". Anders sieht man das in Kanada, wo man weniger radikal ist und einer moderaten Variante des Islam anhängt. Dort reicht man formale Beschwerden ein und wartet darauf, dass Vater Staat sich um die Angelegenheit kümmert.

Derjenige, der sich über Mark Stein bei der Menschenrechtskommission beschwerte, heisst Mohamed Elmasry und ist dafür bekannt, alle möglichen Leute wegen sogenannter hatecrimes anzeigen zu wollen, ein Verbrechen, dass er überal dort sieht, wo die Gefühle von Muslimen verletzt wurden. Im Jahr 2004 tat sich ausgerechnet jener Elmasry, der überall einen Verstoß gegen die Menschenrechte wittert, damit hervor, in alle Welt hinauszuposaunen, dass jeder Israeli ab einem Alter von 18 Jahren legitimes Ziel von Anschlägen sei. Dieser Aufruf zum Massenmord macht es umso spannender, einen Blick auf die Begründung der Beschwerde gegen Steyn zu werfen:
If you examine Dr. Mohamed Elmasry's formal complaint to the Canadian Human Rights Commission about my article, Grievance #16 objects to the following assertion:

"The number of Muslims in Europe is expanding like 'mosquitoes.' "

That claim certainly appears in my piece. But they're the words not of a notorious right-wing Islamophobic columnist but of a big­­shot Scandinavian Muslim:

" 'We're the ones who will change you,' the Norwegian imam Mullah Krekar told the Oslo newspaper Dagbladet in 2006. 'Just look at the development within Europe, where the number of Muslims is expanding like mosquitoes. Every Western woman in the EU is producing an average of 1.4 children. Every Muslim woman in the same countries is producing 3.5 children.' "

Given that the "mosquitoes" line is part of the basis on which the HRC accepted Dr. Elmasry's complaint of "Islamophobia," I'm interested to know what precisely is the of­­fence? Are Mullah Krekar's words themselves Islamophobic? Or do they only become so when I quote them? The complainants want a world in which a Norwegian imam can make statements in a Norwegian newspaper but if a Canadian columnist reprints them in a Canadian publication it's a "hate crime." It's striking to examine the Canadian Islamic Congress's complaints and see how many of their objections are to facts, statistics, quotations - not to their accuracy but merely to the quoting thereof.

Die Absurdität der Vorwürfe gegen Steyn wird von den Menschenrechtsschützern in Kanada jedoch gar nicht erst zur Notiz genommen. Dort hat man sich nämlich darauf spezialisiert, sich um die Gefühle beleidigter Muslime zu kümmern, und in der Gefühlswelt spielen Argumente keine Rolle: Die kanadische Menschenrechtskommission wird den Fall Steyn untersuchen. Vielleicht machen die Kanadier den Bock zum Gärtner und lassen den Ermittlungsbeamten Dean Staecy den Fall bearbeiten. Der ist nämlich dafür bekannt, auf Neonaziseiten im Netz herumzusurfen, und ist deshalb vermutlich am Besten dafür geeignet, die Idee der Menschenrechte ad absurdum zu führen.

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