2/15/2008

Wozu braucht man noch mehr Beweise?

Offenbar hat man in der Bush-Administration verstanden, welchen Schaden der NIE-Bericht verursacht hat. Einmal abgesehen davon, dass das Geheimdienstpapier jede Menge Wasser auf die Mühlen der staatlichen Unterdrückungsmaschinerien im Iran und in Syrien gegossen hat: Den Mullahs und ihren Freunden konnte nichts besseres passieren, als dass ihnen die US-Nachrichtendienste propagandistisch unter die Arme greifen.

Zwar lässt dich dieser Fehler nicht wieder rückgängig machen, aber Mr. President legt offenbar im Moment alles daran, den Schaden zu begrenzen.
So the Bush Administration in recent weeks has been trying to repair some of the damage of that faulty report by providing intelligence to the IAEA on the specifics of Iran's nuclear program, in hopes that the agency will confront Tehran and ask for details as it investigates Iran's shady past nuclear activities.

ElBaradei's so-called "nuclear watchdog" agency was, diplomats tell the Associated Press, given expanded information on Iran's already-known work ranging from missile trajectories to the optimum altitude for warhead explosions to the molding of uranium metal for a warhead.

Also reportedly detailed: Iran's secret "Green Salt Project" coordinating its uranium processing, high explosives testing and re-entry vehicles for warheads. These aren't innocent projects.
Das Problem ist nur, dass niemand an solchen Informationen interessiert ist. Es liegt auf der Hand, dass im Iran der nukleare Massenmord an den Juden in Israel vorbereitet wird. Die Mullahs posaunen es täglich in alle Welt hinaus und es gibt keinen Grund, ihnen nicht zu glauben. Und trotzdem bricht alle Welt in Jubel aus, wenn irgendwo behauptet wird, es gäbe im Iran kein Atomprogramm. Es ist lobenswert, wenn weitere Beweise zusammengetragen werden, die belegen, dass Ahmadinedjad tatsächlich die Bombe möchte. Aber wer sich auf das NIE-Papier stützt, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen, denn aus irgendeinem Grund möchte er es nicht wahrhaben, dass die Mullahs den Massenmord wollen.

Bei den neuen Hinweise auf das iranische Atomprogramm handelt es sich lediglich deshalb um eine erfreuliche Nachricht, weil sie zeigen, dass nicht jeder in den Vereinigten Staaten vergessen hat, welche Gefahr vom Iran ausgeht. Im Moment gibt es ohnehin keine andere Möglichkeit, als darauf zu hoffen, dass die US-Regierung auch dementsprechend handeln wird.

Ansonsten gilt nach wie vor, was Hannes Stein vor mittlerweile drei Jahren feststellte:
Die Wirklichkeit beginnt immer mehr, einem James-Bond-Film zu gleichen: unterirdische Höhlen, skrupellose Miet-Physiker in weißen Kitteln, Turbanträger, die stieren Blickes vom Paradies und vom Propheten träumen. Sogar Osama Bin Laden wirkt wie ein Bösewicht aus den Pinewood Studios. Die erfreuliche Nachricht ist, daß in "Goldfinger" alles noch mal gut ausgeht. Im allerletzten Moment greift eine kundige Hand ins Gewirr der Höllenmaschine und legt, klack, einen Schalter um. Das Zählwerk bleibt stehen - bei den Ziffern 007. Möge eine solche Hand auch das iranische Atomprogramm lahmlegen, es wenigstens verlangsamen. Und da auf göttliche Interventionen neuerdings nicht mehr so viel Verlaß ist, hoffe ich auf die Treffsicherheit der israelischen Luftwaffe.

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