2/29/2008

Syrien, der Irak und die sunnitisch-schiitische Zusammenarbeit

Dass Syrien ein Paradies für Islamterroristen ist wurde zum letzten Mal deutlich, als Massenmörder Mughniyah in Damaskus getötet wurde. Erfreulicher Weise war der Militärchef der Hisbollah nichteinmal unter dem Schutz von Assad sicher vor der Autobombe, die ihn letztendlich ins Paradies beförderte. Dennoch fungiert Syrien weiterhin als sicherer Rückzugsort für alle möglichen Mörderbanden, die sich am antiamerikanischen und antijüdischen Krieg beteiligen.

Gestern benannte das US-Finanzministerium vier Mitglieder eines finanziellen Netzwerkes von Al Qaeda im Irak, das seine Operationsbasis in Syrien hat.
The U.S. Department of the Treasury today designated four individuals facilitating and controlling the flow of money, weapons, terrorists, and other resources through Syria to al Qaida in Iraq (AQI), including to AQI commanders.

"Since the fall of Saddam Hussein's regime, Syria has become a transit station for al Qaida foreign terrorists on their way to Iraq," said Stuart Levey, Under Secretary for Terrorism and Financial Intelligence. "Abu Ghadiyah and his network go to great lengths to facilitate the flow through Syria of money, weapons, and terrorists intent on killing U.S. and Coalition forces and innocent Iraqis."
Beim Counterterrorism Blog findet sich eine nähere Beschreibung des Al Qaeda Netzwerkes in Syrien und wie es von dort aus den Terroristen im Irak hilft.
Known as the “Abu Ghadiyah” network and run by Badran Turki Hishan al Mazidih (aka Abu Ghadiyah), the group designated today controls the flow of much of the money, weapons, personnel and other material through Syria into Iraq for AQI. According to the Treasury Department, the network “obtained false passports for foreign terrorists, provided passports, weapons, guides, safe houses, and allowances to foreign terrorists in Syria and those preparing to cross the border into Iraq.”
Im Besonderen wird auf die lange Geschichte der Kooperation des syrischen Staates mit der Organisation von Massenmörder Abu Musab Al-Sarkawi hingewiesen:
The Zarqawi organization has long benefited from a network of associates in Syria that it uses to facilitate travel to Iraq, and other logistics for members of its European network. According to Italian prosecutors speaking in 2003, "Syria has functioned as a hub for an al Qaida network" linked to Zarqawi. Transcripts of operatives' conversations "paint a detailed picture of overseers in Syria coordinating the movement of recruits and money" between cells in Europe and Ansar al-Islam training camps in northern Iraq. The cell's leaders in Syria facilitated the recruits' travel and provided their funding, while the European members gave false travel documents to recruits and fugitives, and monitored their travel. At least some of the recruits traveling to the Ansar camps stayed at the Ragdan Hotel in Aleppo for some time and later stopped in Damascus. Indeed, the Italian investigation revealed that Zarqawi’s operatives in Europe acted on the instructions of his lieutenants in and around Damascus and Aleppo, including Muhammad Majid (also known as Mullah Fuad and described as the "gatekeeper in Syria for volunteers intent on reaching Iraq"), and two men referred to as "Abdullah," and "Abderrazak." For example, in one conversation, an operative assures a comrade that sending money via Fuad is safe, saying, "I have sent so many transfers to Mullah Fuad and they always got there, no problem." In another conversation, a senior operative assures his subordinate about funding, saying, "Don't ever worry about money, because Saudi Arabia's money is your money." [See Sebastian Rotella, “A Road to Ansar Began in Italy: Wiretaps are Said to Show how al Qaeda Sought to Create in Northern Iraq a Substitute for Training Camps in Afghanistan,” The Los Angeles Times, April 28, 2003].
Die Informationen des Amerikanischen Finanzministeriums und der CT-Blog-Artikel sind vor allem deshalb sehr spannend, weil sie ein Licht darauf werfen, wie die iranische Achse agiert und ein weiteres Mal mit dem Missverständnis aufräumt, sunnitische und schiitische Terroristen würden nicht zusammenarbeiten.

Die Organisation von Sarkawi ist wohl eine der brutalsten und barbarischsten Terrorgruppen in der Geschichte des globalen Terrorismus, die sich unter anderem einen Namen damit gemacht hat, die schiitische Bevölkerung des Irak anzugreifen und zu ermorden. Sarkawi verglich die Schiiten in seinen Erklärungen mit "den" Juden, was nicht nur einen der schlimmsten Vorwürfe darstellt, die man in solchen Kreisen erheben kann, sondern vor allem als Todesurteil für jeden einzelnen Schiiten wahrgenommen werden muss. Schiiten wurden von Sarkawi und Konsorten nicht als Muslime wahrgenommen, sondern als Ungläubige, die mittels eines Takfir, einer Art Exkommunizierungsurteil, aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgestoßen gehörten.

Selbst diese Organisation, bzw. das was dank der Amerikanischen Armee davon übrig geblieben ist, erhielt Hilfe von Syrien, einem der engsten Verbündeten des Iran. Das ist natürlich ebensowenig ein Geheimnis, wie die vielen Spekulationen darüber, welche direkten Kontakte Sarkawi in den Iran gehabt haben soll, über den er vor der Amerikanischen Invasion in den Irak einreiste.

Obwohl sie sich am liebsten gegenseitig umbringen würden, haben sunnitische und schiitische Terrorbanden nur geringe Berührungsängste und arbeiten gerne gegen den gemeinsam Feind zusammen. Zu diesem Zweck legt man die Differenzen für unbestimmte Zeit auf Eis, denn der Westen wird als allmächtiger Gegner wahrgenommen, der sich in einer geheimen Verschwörung gegen den Islam gewandt hat und deshalb die Einheit der Muslime erfordert. Wenn der Westen besiegt ist, kann man sich immer noch gegenseitig an die Gurgel gehen.


Update:
Und auch heute noch hilft der Iran Al Qaeda im Irak.

No comments: