2/26/2008

Wahrscheinlichkeiten und die Mullahs

Nichteinmal bei den Vereinten Nationen, also dort, wo man für gewöhnlich auch den letzten Terroristen in Schutz nimmt, möchte man an die Ergebnisse der US-Geheimdienste glauben, die im letzten NIE-Bericht veröffentlicht wurden. Eigentlich gibt es da nicht viel zu glauben, denn im großen und ganzen wurde sich in dem Dokument darüber ausgelassen, dass man eigentlich gar nichts mit Sicherheit sagen könne und dass es sich im Wesentlichen um eine Frage von Wahrscheinlichkeiten und Eventualitäten handele. Dennoch zog man im NIE-Bericht die Schlussfolgerung, es sei gut möglich, dass der Iran Ende 2003 sein Atomwaffenprogramm aufgegeben habe. Man könne sich deshalb, so wurde daraufhin in den Medien erklärt, beruhigt zurücklehnen, denn wenn die US-Geheimdienste es für wahrscheinlich halten, dass der Iran nur deshalb dabei ist, Uran in großen Mengen anzureichern, um dieses zur Energiegewinnung zu nutzen, dann verhalte es sich auch vermutlich so. Bei den Vereinten Nationen und der Internationalen Atomenergiebehörde ist man zu dem Ergebnis gekommen, es sei auch möglich ist, dass der Iran doch ein Atomwaffenprogramm verfolgt.
The U.N. nuclear monitoring agency presented documents that diplomats said indicate Iran may have focused on a nuclear weapons program after 2003 — the year that a U.S. intelligence report says such work stopped.
Und wie reagiert man in Teheran darauf?
Iran again denied ever trying to make such arms. Ali Ashgar Soltanieh, the chief Iranian delegate to the International Atomic Energy Agency, dismissed the information showcased by the body Monday as "forgeries."
Die ganze Auseinandersetzung um das iranische Atomproramm wäre wahnsinnig lustig, würde es nicht um Atombomben gehen, die auf Israel geschossen werden sollen. Ein Akteur ist dümmer als der andere und im Endeffekt plappern ohnehin alle nur irgendeinen Quatsch daher. Anstatt sich den Mund über Wahrscheinlichkeiten fusselig zu reden, sollte man die Kriegserklärungen des Iranischen Präsidenten einfach beim Wort nehmen und endlich etwas gegen diesen Wahnsinnigen unternehmen. Andernfalls könnte es passieren, dass die ersten Nuklearraketen in Israel einschlagen, während man sich in Washington und New York noch darüber unterhält, ob die Mullahs tatsächlich die Bombe wollen.

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