2/23/2008

Gähn: Muslime protestieren gegen Cartoons

Als der verrückte Abu Laban mit Bildern durch die Arabische Welt tourte, auf denen Mohammed als Schwein und beim Sex mit einem Hund abgebildet war, hatte die Kampagne zur Internationalisierung des Cartoon-Dschihad begonnen. Er zeigte den Muslimen Bilder, die er vermutlich selbst hergestellt hatte, präsentierte diese aber als die Karikaturen der dänischen Tageszeitung Jyllands Posten.

Daraufhin begannen alle möglichen Islamisten, sich an der Kampagne aus Dänemark zu beteiligen. Die Liste der Cartoonjihadisten ist lang und reicht von Al Jazeera, über die Muslimbruderschaft, hin zu Syrien, dem Iran und Al Qaeda. Die Internationalisierung des Cartoonjihads begann damit, dass Hassprediger Yussuf Al-Qaradawi in seiner Sendung auf Al Jazeera begann, über die Mohammed-Karikaturen zu schimpfen und den Dänen mit Vergeltung drohte.

Nun wurde der Dschihad gegen die Cartoons aus Dänemark abermals aufgenommen. Nachdem versucht wurde einen der dänischen Zeichner zu ermorden wurden die Karikaturen abermals gedruckt und abermals gingen die islamischen Massen auf die Strasse. Der internationale Protest, dem hier nur deshalb einige Aufmerksamkeit entgegengebracht wurde, weil er mit einer erneuten Sichtung des Islamic Rage Boy verbunden war, ebbte jedoch langsam wieder ab, während die gewalttätigen Proteste in Dänemark dieses Mal Formen annahmen, die bisher nur aus den Aufständen in den Banlieus in Frankreich bekannt sind: Tagelang wurden Autos angezündet und Randale veranstaltet und zu guter letzt wurde sogar eine Bombe gezündet.

Im Gegensatz zu den Protesten in Dänemark ist das internationale Echo der Cartoon-Dschihadisten ein Witz. Deshalb hat man Qaradawi nun ein weiteres mal bemüht, um die Proteste anzufachen. Dieses Mal stellte er sich in eine Moschee und schimpfte auf die Dänen:
We cannot accept any kind of apology from the Danish government about the cartoons lampooning our Prophet. We do not even have the right to do that because insulting the Prophet is an unforgivable act. There should be a political protest from our politicians and leaders. They should defend their Prophet he said.
Parallel fanden in anderen Ländern Freitagsgebete statt, nach denen die muslimischen Massen auf die Straße gingen um gegen die Bilder aus Dänemark zu protestieren. In Pakistan, Indonesien, Gaza und Irak trafen sich die Massen zum üblichen Fahnenverbrennen. Lediglich im Sudan, wo sich bescheidene 200 Leute zu einer Kundgebung trafen, scheint man wirklich sauer darüber zu sein, dass die Karikaturen abermals gedruckt wurden und deshalb forderte man Osama bin Laden dazu auf, Dänemark anzugreifen. Und Jordanien hat sich bereits so tief in den Fängen des Westens verfangen, dass man gar nicht mehr weiß, dass man als braver Muslim auf die Strasse zu gehen hat. Über die Bilder aus Dänemark hat man sich aber trotzdem geärgert und deshalb fordete der Gewerkschaftsverband die Regierung dazu auf, jegliche Kontakte mit Dänemark abzubrechen.

Verglichen mit den Ausschreitungen vor zwei Jahren ist es ein Witz, was die Islamische Welt uns hier als "Protest" verkaufen möchte. Die einzigen Islamisten, denen es gelungen ist, etwas neues in die Debatte um die Cartoons zu bringen, kommen aus dem Westen und operieren unter dem Namen Associated Press (AP). Dort bezeichnet man die Proteste gegen die Karikaturen neuerdings als Menschenrechtsaktivismus.

Selbst der Versuch von Wind in the Wires, weiteres Öl ins Feuer zu gießen, schlug fehl: Obwohl ich mein Mohammed Bildchen an diverse Zeitungen geschickt habe, wollte sich niemand trauen, es zu veröffentlichen. Daran, dass mir keine religiösen, sondern lediglich ästhetische Einwände entgegengebracht wurden sieht man, wie sehr die islamistische Kampagne gerade am floppen ist. Vor zwei Jahren hätte man sich noch aus anderen Gründen geweigert, meine Zeichnung abzudrucken.


Update:
Bilder von den weltweiten Protesten kann man sich hier anschauen.
Der Iran ist nun auch mit von der Partie: In Syrien ist man gegen die Karikaturen auf die Strasse gegangen und im Libanon macht ein schiitischer Sheikh dem dänischen Botschafter Druck. Auch im Iran beschwert man sich natürlich über die Dänen.

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