11/13/2007

Weshalb Ahmadinedjad die Bombe braucht

Seit einigen Jahren sollte sich jeder vernünftige Mensch darüber im Klaren sein, dass die iranische Regierung alles daransetzt, Nuklearwaffen zu bekommen. Es verhält sich nicht nur so, dass die Ayatollahs ganz offen zugeben, sie würden Gefallen an einem Atomkrieg finden, sondern das politische System im Iran ist darauf angewiesen an die Bombe zu gelangen: Das iranische Regime ist am Zerbrechen und benötigt Atomwaffen, um den Zusammenbruch aufzuhalten.

Der Iran ist ein Staat, der auf dem Ausnahmezustand gegründet ist, ein instabiles Gebilde, das seit 1979 nichts anderes tut, als gegen die Ungläubigen, die Feinde des Islam und des Imam zu mobilisieren. Die Islamische Republik wird in der Feindschaft gegen alle möglichen, als satanisch gebrandmarkten Mächte zusammengehalten.

Das Regime basiert auf der ständigen Mobilisierung der Bevölkerung, auf der immerwährenden Bestätigung ein und desselben Feindbildes und vor allem auf der Überzeugung, dass der Sieg der Islamischen Republik unausweichlich ist. Khomeini überschrieb seine Reden mit einem "Im Namen Allahs, des Allmächtigen...", um zu verdeutlichen, dass er ein göttliches Pamphlet vorträgt, dessen Wort Gesetz ist. Seine Aussage war immer wieder: "Wenn wir nur fest genug an den Islam glauben, haben wir auch die Kraft, unsere Feinde zu vernichten."

Die Wahrheit des Khomeinismus muss immer wieder demonstriert werden. Allerdings können die Ayatollahs nicht beweisen, dass sie alles, was sie als Böse imaginieren, auch tatsächlich besiegen werden. Zum einen finden schiitischen Islamisten immer wieder neue Dinge, die ihnen nicht passen, zum anderen handelt es sich auch für sie um eine Frage des Glaubens - und der muss eben mit Gewalt und Repression aufrechterhalten werden. Nicht umsonst spricht Khomeini immer dann, wenn er von den islamischen Gesetzen spricht vom Auspeitschen und Hände Abhacken: "Allahs Gesetzen muss gefolgt werden. Ende der Diskussion."

Im Moment wird der Kampf gegen Regimegegner im innern des Iran vorangetrieben. Öffentliche Hinrichtungen, Steinigungen und Tugendterror helfen den Ausnahmezustand aufrecht zu erhalten - und dennoch bröckelt es. Den Mullahs fehlen die Mittel, um ihr Versprechen zu erfüllen und ihre Anhänger ahnen dies.

Umso länger die Mullahs gegen den kleinen und den großen Satan mobiliseren, umso mehr sie sich wiederholen, umso mehr wird ihre Propaganda zur Normalität, der keine Taten folgen. Die Islamische Republik benötigt den Ausnahmezustand und ist nicht dazu in der Lage, ihn aufrecht zu erhalten. Um einen möglichen Zusammenbruch der Islamischen Republik aufzuhalten benötigen die Mullahs die Bombe. In ihr sehen sie die Garantie, ihr Versprechen, die Juden und Ungläubigen zu ermorden, tatsächlich halten zu können.

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