Das Argument ist bestechend: "Wie wollen Sie das stoppen? Wollen Sie wirklich einen Militärschlag führen?" Reissners Status als Experte funktioniert nur deshalb, weil er mit den falschen Leuten spricht. Der Reporter, der ihn interviewt hat, will bestimmt keinen Militärschlag führen. Das kann er nämlich gar nicht. Deshalb kontert er:
Erst sind es "Kräfte in Israel", dann sind es "Hardliner". Reissner macht daraus im nächsten Atemzug "die Amerikaner":SPIEGEL ONLINE: Auch Kräfte in Israel drängen auf eine militärische Lösung.
Reissner: Es gibt diese Kräfte. Aber es gibt jetzt auch Stimmen in Israel, die fordern, das Land müsse sich auf die Situation einstellen, dass Teheran Nuklearwaffen hat. Und es gibt Kräfte in Israel, die sagen, ein Militärschlag löse das Problem nicht.
SPIEGEL ONLINE: Haben die Hardliner Recht, wenn sie einen Angriff für unumgänglich halten?
Reissner: Militärexperten sagen eindeutig, dass man mit einem Angriff den Bau der Bombe verschieben, aber nicht endgültig verhindern könne. Bei einem Angriff ist damit zu rechnen, dass die Iraner dann erst recht - und zwar heimlich - eine Atombombe bauen werden.
Die Amerikaner wären zwar in der Lage, in wenigen Tagen in Iran sehr viel kaputt zu bomben. Doch dann hätten sie im Nahen und Mittleren Osten das pure Chaos.Der Iran-Experte weiß, dass man im Iran die Bombe baut und findet es besser, wenn er dabei zuschauen kann. Er verdient sein Geld, indem er dem Spiegel blöde Interviews über den Iran gibt und muss deshalb bescheid wissen. Dass ihm der Unterschied zwischen Juden, Amerikanern und Hardlinern nicht bekannt ist, tut dabei nichts zur Sache, denn das ist nicht sein Fachgebiet.
Vielleicht sollte Herr Reissner aufhören, sich mit dem Iran zu beschäftigen und sich mit militärischen Fragen Auseinandersetzen. Dann würde ihm vermutlich schnell klar werden, dass man seine Atomanlagen nachdem "die Amerikaner" "sehr viel kaputt gebombt" haben nicht so ohne weiteres wieder aufbauen kann.
No comments:
Post a Comment