6/25/2008

Über Sinn und Unsinn der europäischen Sanktionen

Die Mullahs können sich mittlerweile sicher sein, dass wirtschaftliche Sanktionen ihr Regime nicht zu Fall bringen werden. Die Atombombe ist in unmittelbare Nähe gerückt und damit auch der Militärschläg, der den von Ahmadinedschad angekündigten nuklearen Holocaust verhindern soll. Darüber ist man sich vor allem in Israel im Klaren, wo bereits die ersten Schritte für den Ernstfall unternommen werden. Allein im alten Europa klopft man sich begeistert auf die Schulter, weil man sich nach Jahre langem hin und her auf ein unbedeutenden Wischi-Waschi-Boykott geeinigt hat.

Nicht, dass es im Moment nicht notwendig wäre, den Iran zu schwächen, wo es nur geht, aber da es für die iranische Ökonomie nicht weiter gefährlich ist, wenn nun die Gelder der Bank Melli eingefroren werden, fragt man sich, was der ganze Zirkus überhaupt soll. Die Mullahs haben ihr Vermögen längst aus Europa abgezogen und können über den vermeintlichen Druck der EU nur lachen. Ahmadinedschad hatte genügend Zeit, um die Wirtschaft seines Landes auf die europäischen Maßnahmen vorzubereiten und hat kaum Probleme Geld ins Land zu holen. Da man in der EU ein paar Jährchen damit zugebracht hat, sich über den Sinn und Unsinn eines Iran-Boykotts zu streiten, ist es nicht weiter verwunderlich, dass man in Teheran genügend Zeit hatte, sich darauf einzustellen.

Hätten die Europäer früher gehandelt, dann wäre ein Angriff gegen den Iran nun vielleicht nicht mehr notwendig. Vielleicht hätte es gelingen können, die Mullahs mit wirtschaftlichem Druck vom Bau der Bombe abzuhalten. Aber diese Chance ist nun vertan. Dass die EU ausgerechnet in dem Moment damit beginnt Sanktionen zu verhängen, wo sie eigentlich in eine Militäraktion investieren müsste, zeigt nur ein weiteres Mal was passiert, wenn man einen Haufen Bekloppter in Brüssel über politische Fragen entscheiden lässt.

Nichts desto trotz haben die Sanktionen zumindest ein Gutes: Für diejenigen, die von den Geschäften mit dem Iran seit Jahren profitieren, könnte das plötzliche Engagement der EU unangenehme Folgen haben. Da diese Leute sehr genau wissen, mit was für einem Regime sie da seit Jahren Geschäftsbeziehungen pflegen, geschieht es ihnen nur recht, wenn sie nun dafür bezahlen müssen.

Allen Schadenfreudigen sei dieser Artikel über das rumgeheule der deutschen Industrie ans Herz gelegt.

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