Da wird es dem Regime auch nicht helfen, das Kriegsrecht zu verhängen.
Bei Free Iran Now wird gebeten, beim Roten Kreuz anzurufen und um Hilfe für die verwundeten Demonstranten in Teheran zu bitten.
Updates:
Über Twitter kommt die Meldung, dass die Proteste in Teheran fortgesetzt werden. Es heißt dort: "People gathering in Vali-Asr, Enqelab and Baharaestan. Others in front of UN office."
Mittlerweile gibt es einen CNN-Artikel über "Neda". Im Internet ist das youtube Video vom Tod einer jungen Frau - die seit gestern Abend einfach nur Neda genannt wird - zum Sinnbild der Brutalität des islamischen Regimes geworden. Weder wollte ich dieses Video gestern posten, noch halte ich viel davon, Leute zu Märtyrern zu stilisieren. Dennoch möchte ich die Geschichte nicht verschweigen und wer sich das Video ansehen möchte, kann sich ja bei youtube auf die Suche begeben.
Angeblich verlaufen die Proteste bisher friedlich. Tausende Polizisten sollen die Strassen bewachen, aber die Demonstrationen sind noch nicht angegriffen worden. Vor dem UN-Gebäude protestieren offenbar 1.000 Personen. Auch Hubschrauber sollen wieder unterwegs sein.
Hier zwei weitere Videos von der heutigen Demonstration.
Die Parole, die heute offenbar am liebsten gerufen wird, lautet: "Habt' keine Angst! habt' keine Angst! Wir sind alle zusammen!" Auch "Tod dem Diktator!" soll man immer wieder hören. Das Gott-ist-Groß-Geschreie hat wohl abgenommen, ist aber immer noch vorhanden.
Nun liest man das erste Mal von Zusammenstößen. Offenbar hat das Mullah-Regime zum Angriff auf die Demonstranten geblasen. Allerdings sind diese Nachrichten noch nicht bestätigt worden und nur in einer - allerdings sehr gut informierten - Quelle zu lesen.
Ich habe den Eindruck, dass die Informationen heute insgesamt spärlicher sind als gestern. Die youtube-Videos sind meist von gestern und was heute passiert ist relativ unklar. Aus Teheran habe ich die Nachricht gelesen, dass Gewehrschüsse zu hören seien. Außerdem soll es auch Proteste in anderen Städten geben, unter anderem in Kermanshah, Sanandaj, Marivan und Saqz. Eine twitter-Meldung spricht von etwa 10.000 Personen in der Gisha-Straße.
Die Islamische Republik hetzt derweil gegen die Religionsgemeinschaft der Bahai. Solche Kampagnen waren schon vor der Revolution von 1979 eine Lieblingsbeschäftigung der iranischen Islamisten. Die Bahai sind eine Abspaltung vom Schiitismus und werden deshalb besonders gerne als Verräter bezeichnet. Eine der wichtigsten Organisationen der Islamischen Revolution war die Hojjatiyeh, ein Zirkel von Religionsschülern und religiösen Gelehrten. Diese Gruppe beschäftigte sich anfangs vor allem damit, die Bahai zu missionieren, Namenslisten anzufertigen und gegen die Reigionsgemeinschaft zu hetzen. Der Schah hat sich an solchen Kampagnen immer dann beteiligt, wenn er die Hilfe der Islamisten in Anspruch nehmen musste und so kam es auch unter seiner Herrschaft zu einer staatlich unterstützten Verfolgungsklampagne, die von einer regelrechten Pogromwelle begleitet wurde. In der Revolution wurden Mitglieder der Bahai gerne als Feinde des Regimes "enttarnt" und hatten am meisten unter dem neuen Regime zu leiden. Seit nunmehr 30 Jahren wird immer konstant die Bahai gehetzt und es ist kein Wunder, dass den Mullahs auch jetzt nichts besseres einfällt, als ihr eigenes Versagen anderen in die Schuhe zu schieben.
Hier ein neues Video von den Protesten in Teheran. Die Demonstranten setzen ein Regierungsgebäude in Brand:
Für mich ist der Tag vorbei.
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Loovely post
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