12/20/2007

Dem Führer sei Dank!

Dass die Familienpolitik der Nazis eine tolle Sache war, wurde zuletzt von Eva Hermann betont. Allerdings unterlief ihr der Fehler, den Namen Adolf Hitler zu erwähnen - ein Patzer, der einen in Deutschland mittlerweile ins politische Abseits befördert. Leute wie Hermann werden gebraucht, damit man seinen Nazi-Scheiß weiter von sich geben kann, ohne in den Verdacht zu geraten, ein Nazi zu sein. Ein solcher ist man nämlich nur, wenn man sich positiv auf Hitler und andere Nazigrößen bezieht. Diese Gleichung funktioniert auch umgekehrt: Man ist vor allem dann kein Nazi, wenn man sich lauthals von jedem Nazi distanziert.

Wie dies funktioniert, demonstrierte Ekkehardt Krippendorf sehr früh, als er im Jahr 1991 in der taz behauptete, die Juden seien doch selbst Schuld gewesen, denn wenn sie vor den Toren von Auschwitz Sitzstreiks veranstaltet hätten, wäre es gar nicht erst zu ihrer Ermordung gekommen. Krippendorf war über jeden Verdacht erhaben, da er sich bei jeder Gelegenheit von Nazis distanzierte. Da er darüber hinaus kein Wort über den Führer verlor, konnte er seinen Quatsch weiter zu Papier bringen, ohne dass ihn irgendwer behelligt hätte.

Von Frau Hermann hat man hingegen eine ganze Zeit lang nichts mehr gehört und vermutlich ist sie in der Versenkung verschwunden. Hätte sie das Wort "Hitler" nicht in den Mund genommen, würde sie weiterhin ihre Bücher schreiben, denn ihre Ansichten über die Familienpolitik sind weiterhin sehr populär. Da von Frau Hermann nichts zu hören ist, beschäftigt sich die "Du bist Deutschland"-Kampagne seit neuestem mit der deutschen Familie und hat ein Propagandavideo abgedreht, das garantiert ohne einen direkten Verweis auf Adolf Hitler auskommt.

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