So weit die Fakten.
Nun wollen wir für kurze Zeit vergessen, dass im Iran ein zweiter Holocaust vorbereitet wird. Wir sind keine dummen Idioten, die an die friedlichen Absichten von Ahmadinedschad und Konsorten glauben, sondern wir haben eine Zeitreise unternommen und finden uns plötzlich in den 1980er Jahren wieder. Damals dachte kein einziger Mullah an die Bombe und so wollen wir die Vergangenheit nutzen, um uns vom Ärger des Jahres 2008 zu erholen.
Da wir die Zukunft kennen, sind wir ein wenig verwundert, dass an allen Orten vom nahenden Weltuntergang gesprochen wird. Während wir die Straßen entlanglaufen, beobachten wir, wie langhärige Birkenstockträger Aufkleber an ihren Haustüren anbringen, auf denen das eigene Heim zur "Atomwaffenfreien Zone" erklärt wird. Überall wird behauptet, Deutschland werde durch die Stationierung amerikanischer Nuklearraketen zum Zentrum des nahe bevorstehenden Atomkrieges. Verständnislos schütteln wir den Kopf und erinnern uns an die betroffenen Berichte, die unsere altlinken Lehrer im Sozialkundeunterricht von sich zu geben pflegten. Wir mussten kräftig lachen, als sie uns eindringlich beschrieben, wie sie dem Tod ins Auge sehen mussten, als Uncle Sam seine Atomwaffen ins Land brachte.
Aber wir haben keine Zeit: Schwups befinden wir uns auch schon im Jahr 2004. Wir befinden uns inmitten eines Mobs, der seine Gesicher hinter Palästinensertüchern verborgen hat. Sind wir in Gaza? Nein, wir sind in Gorleben. Die Leute brüllen etwas von Castor und Strahlen und Kernkraft. Einige haben sich an die Schienen gekettet und warten darauf, von den Fernsehkameras gefilmt zu werden. Endzeitstimmung, weil die Bahn Atommüll spazieren fährt. Schnell weg hier.
Zurück im Jahr 2008 finden wir uns wieder damit konfrontiert, dass der Iran bald im Besitz der Bombe ist.
Wo sind die Birkenstockträger? Die Sozialkundelehrer? All diejenigen, die damals so unglaubliche Angst vor unsichtbaren Strahlen hatten?
Die stört es weder, dass Ahmadinedschad den Judenmord ankündigt, noch haben sie Bedenken gegen Atomkraftwerke im Iran.
In der Jerusalem Post heißt es:
Worldwide support for strong international action against Iran because of its uranium enrichment program has dropped over the past year and a half, according to a BBC study.Am liebsten würde ich nun das Gesicht meines ehemaligen Sozialkundelehrers mit meiner Faust massieren. Aber daraus dürfte wohl nichts werden: Ich wurde pazifistisch erzogen.
There has been a marked decline in the number of people who favor sanctions or military action against the Islamic Republic over its unwillingness to heed the UN and the international community and stop enriching uranium, the BBC found.
Most of the 30,000 people who were polled said Iran should be allowed to produce nuclear fuel if it did so under UN supervision. Support for military action against Teheran has declined in more than half of the countries that participated in the study, including in states whose populations had shown support for such a step in the past.
In 14 of 21 countries polled in a similar study in 2006, more than 35 percent of respondents supported strong action against Iran. In 2008, the number of countries showing more than 35% support for military action dropped to nine.
Over 40% of those polled in Middle Eastern countries favored diplomacy as the best way to resolve the conflict.
In Britain, support for strong action against Iran dropped to 34%, down from 43% in 2006, and a similar decline was registered in Australia and Germany. All in all, only 9% of those surveyed support a military operation against the Islamic Republic.
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