2/16/2008

Howdie Saudi

In Saudi-Arabien möchte man mit den Dschihadisten nichts zu tun haben. Auf jedem Fall behauptet man das. Und was Anschläge im Innern des Königreiches angeht, ist das durchaus zutreffend. Al Qaeda betrachtet die Saudis als Verräter, weil sie es zugelassen haben, dass amerikanische Truppen auf der Arabischen Halbinsel stationiert werden. Das ist für Osama und Konsorten Anlass genug, um sich zu ärgern, aber da Mohammed irgendeiner Überlieferung zufolge untersagt haben soll, dass Ungläubige auch nur in die Nähe der heiligen Stätten des Islam in Mekka und Medina kommen, sind sie am ausrasten und wollen es den als ungläubig gebrandmarkten Sauds, die ihre Ölgelder noch jedem islamischen Terroristen hinterhergeschmissen haben, am liebsten so richtig zeigen. Und das gefällt der Herrscherfamilie natürlich gar nicht, zumal Osamas Terrorclub ihre finanzielle Basis, die Ölquellen, ins Visier genommen hat.

Wenn die Selbstmordattentäter von Al Qaeda sich aber woanders in die Luft sprengen, dann hat man im saudischen Königshaus eigentlich nichts dagegen, sondern freut sich eher darüber, dass jemand für seinen Glauben eintritt. Da man aber gleichzeitig darum bemüht ist, die guten Kontakte in die USA zu behalten (man braucht schließlich nicht nur einen Dummen, der das Öl aus den königlichen Quellen kauft, sondern auch jemanden, der es vor den iranischen Großmachtambitionen schützt), hält man sich vornehm zurück und betont das gemeinsame Interesse daran, die Al Qaeda Filiale auf der Arabischen Halbinsel zu zerstören.

Aber manchmal geht die Frechheit der Ungläubigen dann selbst einem saudischen Prinzen zu weit: Nach einem Waffendeal in England, für den die Saudis ungewöhnlich hohe Bestechungsgelder auf den Tisch legen mussten, haben die Kafirs doch tatsächlich begonnen wegen Korruption zu ermitteln. Und deshalb ist jetzt schluss mit Lustig.
Saudi Arabia’s rulers threatened to make it easier for terrorists to attack London unless corruption investigations into their arms deals were halted, according to court documents revealed yesterday.
Dann wird eben wieder ganz offen mit den Dschihadisten zusammengearbeitet. Bei denen beschwert sich niemand über Korruption und mit ein bisschen Glück schafft man sich das eigene Terrorproblem mit dieser Zusammenarbeit vom Hals.

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