1/17/2008

Syriana in Brüssel

Im Europäischen Parlament hat man das Jahr des Interkulturellen Dialogs ausgerufen. Auftakt war der Besuch des als liberal geltenden syrischen Großmuftis, Ahmad Badr Al-Din Hassoun, der immer wieder bemüht wird, um das Image seines Landes aufzupolieren. Während Assad dabei ist, den iranischen Krieg gegen Israel vorzubereiten, indem er Raketen in den Libanon schmuggelt und mit Nuklearmaterial experimentiert, fährt der von ihm ernannte Mufti in alle Welt und erzählt jedem der es wissen möchte, wie friedlich und tolerant der Islam ist. Als der amerikanische Nazi David Duke nach Syrien fuhr, stattete er Al-Din Hassoun ebenso einen Besuch ab, wie jeder andere Trottel, der Assads Terrorregime besucht. Dabei rührt der Mufti bei jeder Gelegenheit die Werbetrommel für den syrischen Staat, den er zum Beispiel für "das Land der religiösen Toleranz, Freundschaft und Gerechtigkeit" hält, "das von Gott bestimmt wurde, Zentrum der himmlischen Religionen zu sein." Auch bei Staatsbanketten und anderen offiziellen Anlässen, läßt Al-Din Hassoun keine Gelegenheit aus, die "nationale Einheit" zu loben, die "der Führung" von Präsident Assad zu verdanken sei.

Gerade deshalb ist der syrische Großmufti in Europa und vor allem in Deutschland so beliebt, denn ihm gelingt es, den europäischen Ohren die schlimmsten Terroristen schmackhaft zu machen. Besondere Beziehungen hat der Mufti nach Deutschland, ein Land, das er letztes Jahr bereiste, unter anderem, um seinen guten Freund, den Oberbürgermeister des Provinznestes Marburg zu besuchen. Mit dem SPD-Politiker Egon Vaupel freundete er sich an, als eine Delegation der Marburger Universität den Partnerbetrieb in Damaskus besuchte, vermutlich um gemeinsam eine universitäre Intifada vorzubereiten. Kein Wort verlor man in Marburg über die Unterstützung des Großmuftis für das syrische Regime, über seine Treffen mit Nazis und anderen Spinneren, sondern feierte ihn als "Bruder" des Bürgermeisters und als einen Vertreter von "Frieden und Toleranz", der sich für einen Dialog der Kulturen einsetze. Dass Al-Din Hassoun der Meinung ist, dass ein solcher Dialog zwar mit einem David Duke geführt werden kann, aber nicht mit dem amerikanischen Präsidenten, verstand man in Marburg sehr gut und kommentierte dies in der Provinzpostille Express wie folgt:
Nur einmal entlockt eine Schülerin dem sonst freundlich Lächelnden ein Stirnrunzeln. Angesprochen auf George W. Bush sagt er: "Ich bete dafür, dass Bush eine andere Meinung bekommt."
Auch der Besuch des Muftis im Europäischen Parlament war ein voller Erfolg und seine Rede wird überall als Bekenntnis zu Frieden und Ausgleich abgefeiert. Auf dem Memri-Blog wird Al-Din Hassoun mit der Aussage zitiert, jeder, der "ein palästinensisches, israelisches oder irakisches Kind oder einen Mann umbringt", solle von Allah verflucht werden. Und beim Europäischen Parlament ergeht man sich in einer wahren Laudatio, die den Satz, "Ich glaube nicht an den heiligen Krieg. Friede ist das einzige, was heilig ist!", in den Mittelpunkt stellt. Dass man sich in Brüssel über den Besuch des Großmufti so sehr gefreut hat, ist nicht weiter verwunderlich, schließlich schmierte er den Parlamentariern jede Menge Honig um den Mund, wenn er Europa zum Beispiel als "das Wunder des 20. Jahrhunderts" bezeichnete und erklärte, Syrien warte auf die Hilfe Europas.

Was die EU in ihrem Bericht über die Rede des Mufti jedoch verschweigt, ist die Tatsache, dass er die europäischen Medien dazu aufrief, mit Vorsicht über Religion zu berichten. Als er gefragt wurde, was er über den Cartoonjihad hält, der vorletztes Jahr aufgrund von ein paar lächerlichen Zeichnungen geführt wurde, auf denen der vermeintliche Prophet Mohammed zu sehen ist, antwortete Al-Din Hassoun:
"A simple piece of information can spark a war. If a man dies because of information that you have made public, his death will be on your conscience"
Natürlich fühlte sich auch der Großmufti von den Bildern beleidigt und erklärte die Veröffentlichung der Bilder dafür verantwortlich, dass weltweit zum Mord an Ungläubigen aufgerufen wurde, dass Fahnen und Strohpuppen verbrannt und der globale Dschihad erklärt wurde.

Wie Al-Din Hassoun sich den interkulturellen Dialog mit der EU tatsächlich vorstellt, machte er deutlich, als er damit drohte, dass es natürlich zu Krawallen und Blutvergießen käme, wenn der Film von Geert Wilders in die Kinos käme, ein Film, der sich kritisch mit dem Koran auseinandersetzt. Angeblich soll in Wilders Machwerk ein Koran verbrannt werden, ein Akt, der eine ungeheure Provokation darstelle:
"this will simply mean he is inciting wars and bloodshed. And he will be responsible"
So funktioniert es, wenn Typen wie Al-Din Hassoun den Islam als friedfertig und dialogbereit verkaufen: Heilige Kriege, Gewalt und Dschihad werden kategorisch abgelehnt, aber über die Hinterhand werden sie dann als Akt der Verteidigung wieder legitimiert. Ein Muslim, der andere Leute umbringt handelt lediglich aus Notwehr, während es allen anderen abgesprochen wird sich nur annährend so aufzuführen, wie der islamische Mob, der westliche Botschaften angreift, Juden ermordet und zum Massenmord aufruft. Dass man sich in der Europäischen Union darüber ausschweigt, was der Großmufti tatsächlich gesagt hat, ist nicht weiter verwunderlich. Die Anhänger des Muftis könnten den Parlamentariern ja einen Besuch abstatten und ihnen am Ende gar die Fensterscheiben ihres schönen EU-Gebäudes einwerfen. Selbstverständlich kann man dagegen dann nichts unternehmen, denn in der Religion des Friedens sind immer die Anderen an allem Schuld. Zwar ist Gewalt im Namen Gottes verboten, aber Gewalt zur Verteidigung des Islam ist eine tolle Sache.

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