3/11/2008

Über den Anschlag in Jerusalem

Seitdem die israelische Regierung den Sicherheitszaun gebaut hat, ist es für die palästinensischen Terroristen schwerer geworden, ins innere des Landes zu gelangen. Stattdessen schießen sie täglich ihre Raketen nach Israel. Dennoch gelingt es dem jüdischen Staat nicht, alle Terroranschläge zu verhindern.

Am vergangenen Donnerstag wurde die Yeshiva Merkaz Harav im jerusalemer Stadtteil Talpiot von einem, mit einer Kalashnikow bewaffneten palästinensischen Terroristen gestürmt. Er ermordete acht Jugendliche, zehn wurden schwer verletzt. Der Amokläufer, Ala'a Hashem Abu Adhim, lebte in Ostjerusalem und verfügte über eine israelische Identitätskarte, die es ihm erlaubte, sich frei auf israelischem Territorium zu bewegen.

Kurz vor 20.45 Uhr betrat der Attentäter die Yeshiva, in der die Schüler einen festlichen Abend entgegen sahen. Die Jugendlichen wollten den Beginn des Monats Adar feiern, der Monat, in dem auch das Purimfest begangen wird. Deshalb herrschte reger Betrieb im Merkaz Harav als Abu Adhim das Gebäude betrat:
Als erstes erschoss er zwei Schüler in der Nähe des Eingangs, von wo aus er in die Bücherei und den zentralen Lehrsaal ging, wo sich zu dieser Zeit etwa 80 Schüler aufhielten. Er eröffnete das Feuer und ermordete drei von ihnen im Lehrsaal. Ein anderer Student wurde neben dem Büro des Yeshiva-Direktors erschossen und kurze Zeit später wurden zwei weitere Studenten erschossen. Augenzeugen berichteten, dass sich die Schüler hinter Bücherregalen versteckten und dass der Terrorist sie dort suchte und erschoss.
Naomi Ragan hat die Ereignisse im Merkaz Harav in einer Mail an Atlas Shrugs beschrieben. In ihrer Erzählung verstecken sich die Schüler nicht hinter den Bücherregalen, sondern in einem eigenen Raum:
In einem Raum in der Nähe [der Bücherei], hörten einige ältere Schüler die Schüsse. Als erstes dachten sie, es handele sich um Knallkörper, mit denen der Monat Adar begrüßt wird. Doch dann hörten sie die Schreie. Irgendwie gelang es zwanzig von ihnen, aus der Bücherei zu entkommen und sich in einem anderen Raum zu verbarrikadieren. Sie hörten die Schüsse und die Schreie. Sie beobachteten den Schatten des Terroristen, der auf und ab lief, um das Stöhnen der verwundeten mit weiteren Schüsse zu ersticken. Sie warteten, nahmen an, dass sie jeden Moment getötet werden könnten.
Vermutlich rief einer der Jungen von dort bei der jerusalemer Polizei an und informierte sie über die Ereignisse an der Yeshiva (siehe Video).



David Shapiro, ein Soldat bei den Fallschirmspringern der isralischen Armee, der ganz in der Nähe wohnte, hörte die Schüsse, griff zu seiner Dienstwaffe und rannte in Richtung Merkaz Harav. Als er dort eintraf, war die Polizei bereits vor Ort und wartete vor dem Gebäude.

Ein Mitglied des ZAKA-Rettungsteams erinnert sich an die Situation vor der Yeshiva: "Dort waren entsetzliche Schreie: 'Hilfe! Hilfe!' Am Eingang der Yeshiva lagen Körper auf dem Boden herum, so wie in einzelnen Räumen und in der Bücherei."

Während die Polizei wartete, feuerte der Terrorist im innern des Gebäudes ein Magazin nach dem anderen ab. Insgesamt soll er zwischen 500 und 600 Kugeln verschossen haben.

Ein Polizeioffizier wollte Shapiro am Betreten der Yeshiva hindern. Er stieß ihn beiseite und rannte in das Gebäude, in dem er sich auskannte, weil er selbst Schüler im Merkaz Harav gewesen ist. Er fand den Terrorist in der Bücherei, wo er dem Spuk ein Ende bereitete und ihn erschoss.

Die Yeshiva Merkaz Harav wurde von Israels erstem Oberrabbiner, Avraham Yitzhak Hacohem Kook im Jahr 1924 als spirituelles Zentrum gegründet, das Bibelstudien mit der Wiedergeburt der jüdischen Nation vereint. Heute ist es eines der größten Zentren für Bibelstudien in Israel und ein Zentrum der zionistischen Bewegung, in dem mehrere hundert Schüler leben.


In der Einschätzung des Terrorism Intelligence and Information Center heißt es:
In our assessment the site of the attack was not chosen randomly and the terrorist's preparations included collecting information about the yeshiva's daily routine.
In der Tat hatten zwei Palästinenser bereits vier Tage vor dem Anschlag auf Merkaz Harav versucht, mit einem großen Paket in eine andere Yeshiva zu gelangen, wo sie von den Wachen aufgehalten wurden.
The guards described two Palestinians who appeared at Porath Yosef demanding entry with a large carton like the one in which Ala Abu Dhaim carried his assault rifle, guns and ammo four days later. They claimed they had been commissioned to do some work in the institution and quoted the names of people associated with the yeshiva. But when asked by the guards to open the box, the two Palestinians backed off saying they were going to pick up tools from their vehicle. They were not seen again.
Es ist kein Zufall, dass eine Yeshiva Ziel des Anschlags wurde. Es handelt sich nicht nur um einen Ort der Gelehrsamkeit, gegen den die Islamterroristen ohnehin eine Abneigung empfinden, sondern es ist darüber hinaus ein Ort, an dem die Palästinenser demonstrieren können, dass sie einen Kampf gegen "jüdisches Denken" führen.

Caroline Glick schreibt:

So the Palestinian Arabs and their friends have decided to murder Jews studying Torah in Jerusalem. They decided to go to the heart of the religious Zionist movement and open fire knowing the sort of passions such an attack will provoke.
Das dürfte auch der Gund dafür sein, weshalb der Anschlag auf die Yeshiva-Studenten weltweit von Antisemiten aller Couleur gefeiert wird. Da sind sich Hamas, Fatah und PA mit den Vereinten Nationen einig: Der Massenmord in Jerusalem war eine tolle Sache. In Gaza, wo man sonst nicht damit aufhören kann, "die" Juden als Kindermörder hinzustellen, freut man sich so sehr über den Anschlag auf die Jugendlichen, dass man auf offener Straße zu tanzen beginnt und Süßigkeiten verteilt. Im Ostjerusalemer Viertel, in dem der Terrorist gelebt hat, ist man stolz auf solch eine "Heldentat". Die Familie von Abu Adhim hat ein Trauerzelt errichtet und es mit Hamas- und Hisbollahfahnen dekoriert kann ihr Glück gar nicht glauben. In Syrien, im Sudan, im Libanon und selbst in den USA feiern der New Yorker Freundschaftsclub für Al Qaeda den Anschlag auf das Merkaz Harav.

Anstatt in Permanenz auf Israel herumzuhacken, sollte man sich hierzulande lieber die Frage stellen, um was für eine widerwärtige und verachtenswerte Gesellschaft es sich eigentlich handeln muss, in der der kaltblütige Mord an acht unschuldigen Religionsschülern mit solch einer Begeisterung aufgenommen wird.


Kurz nach dem Amoklauf im Merkaz Harav wurden Bilder aufgenommen, die den Massenmord dokumentieren. Sie finden sich hier.

Den ermordeten Schüler der Yeshiva wird bei Lizas Welt ein Name gegeben. Lizas Text über den Anschlag auf das Merkaz Harav findet sich hier.

Und da es bereits erwähnenswert ist, wenn jemand in der Arabischen Welt den Anschlag in Jerusalem verurteilt, hier der Link zu einem außerordentlichen Artikel in al-Watan.

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